18.01.2023

Fakten & Highlights

Warum ist die irische Insel geteilt? Wann kamen die Wikinger nach Irland? Welche Folgen hat der Brexit für das Land? Und wieso liegt Belfast so im Trend? Weiterlesen macht schlau!

Fakten & Highlights

Die komplette irische Insel hat eine Fläche von 85 000 km². Ca. 70 000 km² davon entfallen auf die Republik Irland, die damit flächenmäßig etwa so groß ist wie Bayern.

Die Insel ist geteilt in die unabhängige Republik Irland und Nordirland, das ein autonomer Teil des Vereinigten Königreichs ist.

In der Republik Irland leben ca. 5,1 Millionen Menschen, in Nordirland 1,9 Millionen.

Die mit Abstand größte Stadt Irlands ist die Hauptstadt Dublin: Hier leben rund 550 000 Einwohner, im Großraum ca. 1,8 Millionen. Die größte Stadt Nordirlands ist die Hauptstadt Belfast (340 000 Einwohner).

Bedeutendster Fluss Irlands ist der Shannon, der mit knapp 400 km Länge auch der längste Fluss der Britischen Inseln ist.

Um 7000 v. Chr. beginnt die Besiedlung Irlands. Eines der ältesten Zeugnisse aus der vorgeschichtlichen Zeit ist das Hügelgrab Newgrange, das von 3150 v. Chr. stammt.

Wahrscheinlich im 6. Jahrhundert v. Chr. kommen die ersten Kelten vom europäischen Festland auf die Insel, prägen die Kultur, und das Gälische setzt sich als Sprache durch.

Anders als ein Großteil der britischen Nachbarinsel wird Irland nie Teil des Römischen Reichs.

Im 5. Jahrhundert beginnt die Christianisierung Irlands, insbesondere durch den heiligen Patrick, der zum Schutzpatron Irlands wird.

Die Wikinger fallen im 9. und 10. Jahrhundert in Irland ein und gründen dort Siedlungen, darunter Dublin im Jahr 841.

Ab Mitte des 12. Jahrhunderts gerät Irland unter den Einfluss der Normannen und Briten. König Heinrich II. von England wird 1172 Herrscher über Irland. Im Laufe der Jahrhunderte wird die englische Oberschicht in Irland assimiliert und der englische Einfluss nimmt ab.

Nachdem Heinrich VIII. 1534 die britische von der katholischen Kirche abgespalten hat, befürchtet er, dass das katholische Europa Irland als Machtbasis gegen ihn nutzen könnte. Er stärkt daher die englische Kontrolle über Irland wieder. In der Folge werden die Iren religiös und politisch unterdrückt.

Als 1801 der Act of Union in Kraft tritt, wird Irland rechtlich Teil des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland und stellt 100 Abgeordnete im Londoner Parlament.

Die Große Hungersnot von 1845 bis 1851, die von der damals neuartigen Kartoffelfäule ausgelöst wurde, fordert in Irland eine Million Todesopfer, eine weitere Million Iren wandern aus. Dadurch verringert sich die irische Bevölkerung von 8,6 auf rund 6,5 Millionen. Bis 1871 geht die Bevölkerungszahl weiter auf 5,5 Millionen zurück.

Nach einer langen Phase der Unabhängigkeits­bestrebungen erkämpfen sich die Iren im Irischen Unabhängigkeitskrieg 1919 bis 1921 ihre Selbstständigkeit vom Vereinigten Königreich.

1921 wird im Anglo-Irischen Vertrag der protestantische Norden der Insel der britischen Krone zugesprochen. Der übrige, überwiegend katholische Teil wird Freistaat innerhalb des Britischen Empires.

1949 wird Irland endgültig unabhängige Republik, Nordirland bleibt  Teil des  Vereinigten Königreichs.

Vor allem von 1969 bis 1998 kommt es in Nordirland immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen und Unruhen zwischen Katholiken und Protestanten, den so genannten „troubles“. Die zu Beginn des Konflikts gegründete Untergrundorganisation Irish Republic Army IRA versucht durch zahlreiche Terroranschläge, eine Vereinigung mit Nordirland zu erzwingen.

Mit dem „Karfreitagsabkommen“ von 1998 normalisiert sich das Verhältnis der beiden Staaten. Darin wurde unter anderem vereinbart, dass die Republik Irland auf ihre Forderung nach einer Wiedervereinigung mit Nordirland verzichtet. Bereits 1997 hatte die IRA einen Waffenstillstand verkündet, 2005 gibt sie das endgültige Ende des bewaffneten Kampfes bekannt.

Bis heute gibt es in Städten wie Belfast eine strikte Trennung von protestantischen und katholischen Wohnvierteln. Viele Schulen und Kindergärten, Pubs und Sportvereine sind in der Praxis konfessionell streng getrennt.

Zwischen den beiden Staaten der Insel gibt es keinen Grenzzaun und keine Grenzkontrollen. Der Verkehr kann völlig frei fließen. Allerdings sorgt der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union für Probleme: Der Brexit-Vertrag sieht mit dem Nordirland-Protokoll offene Grenzen auf der irischen Insel und Warenkontrollen vor, die das Vereinigte Königreich vornimmt. Großbritannien möchte diese Regelung nachverhandeln. Kommt es zu keiner Einigung, droht eine Schließung der Grenze zwischen Irland und Nordirland.

In Irland sprechen noch rund 70 000 Menschen Irisch (Gälisch) als Muttersprache, rund 1,6 Millionen haben es als Fremdsprache erlernt.

Während man in der Republik Irland mit dem Euro bezahlt, ist in Nordirland das britische Pfund offizielles Zahlungsmittel.

Zählte Irland lange Zeit als „keltischer Tiger“ zu den EU-Staaten mit dem höchsten Wirtschaftswachstum, wurde es von der Finanzkrise 2008 besonders hart getroffen. Mittlerweile hat sich die Wirtschaft erholt und Irland ist einer der reichsten Staaten der EU.

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Highlights

Dublin

Die Metropole ist politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Republik Irland. Nördlich des Liffey spielt sich das Leben rund um die O'Connell Street ab. Hier ragt auch das Monument The Spire, von den Iren „als größter Zahnstocher der Welt“ bezeichnet, in den Himmel. Südlich des Flusses liegt das weltberühmte Trinity College, wo man auch das Book of Kells besichtigen kann. Angesagt am Abend: Temple Bar. Das einstige Hafenviertel ist heute beliebtes Szene- und Kulturviertel. Übrigens: Dublin wurde 2010 der Titel UNESCO City of Literature verliehen. Nicht ohne Grund: Jonathan Swift, Samuel Beckett oder James Joyce sind alles Dubliner Schriftsteller!


Connemara

Mitte des 17. Jahrhunderts eroberte Oliver Cromwell Irland für England zurück und seine Truppen vertrieben mit dem Schlachtruf „Go to hell or go to Connacht“ viele Iren in den rauen Westen der Insel. Heute gilt Connemara als ein Stück friedliches Bilderbuch-Irland: grüne Wiesen, weite Felder, Moose, Farne, Moortümpel und kleine Gehöfte, die wie verloren zwischen den typisch irischen Steinmauern stehen. Über allem weht Tag für Tag eine kräftige Brise vom Atlantik. An der Küste finden sich herrliche Strände, aber viel zu rau, um auch nur an herkömmliches Beachlife zu denken. Ideales Wanderterrain ist der Connemara-Nationalpark – er schützt die wohl unberührteste Landschaft Irlands. Typisch sind die Connemara-Ponys, die man hier überall trifft.


Cliffs of Moher

Bis zu 214 Meter ragen die Klippen an der Südwestküste Irlands über eine Breite von acht Kilometern aus dem Meer. Die Felsen sind der perfekte Brutplatz für Vögel – zu sehen gibt es Papageientaucher, Möwen, Trottellummen, Alke und Falken. Auch Regisseure fliegen auf die dramatische Kulisse. Unter anderem wurden hier Szenen für „Harry Potter und der Halbblutprinz“ und „Star Wars 7“ gedreht.


Ring of Kerry

Hinter jeder Straßenbiegung neue Ausblicke der Superlative! Die knapp 200 Kilometer lange Küstenstraße, die die Halbinsel Iveragh umrundet, gehört sicherlich zu den schönsten Europas, wenn nicht der Welt. Allerdings ist die Straße so eng, dass Busse sie nur gegen den Uhrzeigersinn befahren dürfen. Auf dem Weg liegen kleine Dörfer und Städtchen, Bienenkorbhütten aus dem 9. Jahrhundert, Steilküsten und Nationalparks. Der Ort Killorglin ist bekannt für seine „Puck Fair“ im August, wenn bei einem Volksfest ein Ziegenbock zum König gekrönt und drei Tage lang auf einem hohen Gerüst zur Schau gestellt wird. Von Portmagee fahren bei gutem Wetter Schiffe zur Felseninsel Skellig Michael, die für die Filme Star Wars 7 und 8“ als atemberaubende Filmkulisse diente.


Rock of Cashel

Schon aus der Ferne erkennt man die Silhouette der sogenannten „irischen Akropolis“ mit ihren verfallenen Türmen, Zinnen und Giebeln. Als der Teufel den heiligen Patrick beobachtete, wie er eine Kirche erbaute, spuckte er angewidert einen steinigen Leckerbissen aus, den er gerade verschlingen wollte. Soweit die Legende über den Felsen, der sich 60 Meter über die Ebene erhebt und als irisches Wahrzeichen gilt. Fakt ist, dass König Murtaugh O´Brien im Jahr 1101 den Berg der Kirche vermachte, die eine Kathedrale, eine Kapelle und einen Rundturm darauf erbauen ließ.


Giant’s Causeway

Auch um die etwa 40 000 schwarzen Basaltsäulen im Meer ranken sich seit Jahrhunderten Legenden. Während die Einheimischen lange Zeit glaubten, dieses Naturwunder müsse das Werk eines Riesen sein, haben die Geologen eine weniger märchenhafte Erklärung: In Zeiten großer vulkanischer Aktivitäten sei vor 50 bis 60 Millionen Jahren diese außergewöhnliche Felsformation im äußersten Norden Irlands entstanden.


Belfast

Alles very British und doch typisch irisch: Nordirland vereint das Beste beider Nationen und mittendrin liegt die boomende Hauptstadt Belfast. Die „troubles“ des Nordirlandkonflikts sind längst vergessen. Im alten Hafenviertel, wo 1911 die Titanic vom Stapel lief, ist das Titanic Quarter mit imposanten Büro- und Wohnkomplexen und dem Titanic-Museum entstanden. Im Cathedral Quarter pulsiert das Leben in den Straßen voller Pubs, Clubs, Shops und Galerien. Für jungen Lifestyle sorgen die 25 000 Studenten der Queen’s University.