19.11.2021

Fakten & Highlights

Wie groß ist Sizilien eigentlich? Was hat es mit den griechischen Tempeln auf sich? Und wie hoch ist der Ätna? Die wichtigsten Infos auf einen Blick.

Fakten & Highlights
  • Sizilien ist mit rund 25.000 km² die größte Insel im Mittelmeer und etwa so groß wie Albanien.
  • Die größten Städte sind die Hauptstadt Palermo (660.000 Einwohner), Catania (310.000), Messina (230.000) und Syrakus (120.000).
  • Im 8. Jahrhundert v. Chr. beginnen die Griechen, Sizilien zu kolonisieren. Sie teilen sich die Insel mit der einheimischen Bevölkerung und Phöniziern. Es entstehen zahlreiche Tempel und Theater. In der damaligen Hauptstadt Syrakus wirken bedeutende griechische Philosophen und Dichter wie Aischylos, Platon oder Archimedes.
  • Im zweiten Punischen Krieg wird Sizilien 210 v. Chr. von den Römern erobert und zur wichtigsten Kornkammer des Imperiums.
  • Den Römern folgen die Vandalen und Ostgoten, im Jahr 827 besetzen die arabischen Aghlabiden die Insel und erklären Palermo zu ihrer Hauptstadt. Der arabischen Ära folgen eine normannische (11. und 12. Jahrhundert), eine staufische (13. Jahrhundert) und eine spanische (ab Anfang 14. Jahrhundert).
  • 1693 fallen viele Städte im Südosten einem verheerenden Erdbeben zum Opfer. Sie werden einheitlich im barocken Stil wieder aufgebaut wie etwa die “schwarze Stadt“ Catania. Noto und Ragusa gelten heute als Kleinode des Barock und sind neben anderen Barockstädten des Val di Noto seit 2002 UNESCO-Welterbe.
  • Nach weiteren wechselnden Dynastien, die über Sizilien herrschen, landet 1860 der Freiheitskämpfer und Protagonist der italienischen Einigungsbewegung Giuseppe Garibaldi mit tausend Mann auf der Insel und vollzieht den Anschluss Siziliens an das neu entstehende Italien.
  • Um 1880 beginnt auf Sizilien die Mafiakriminalität, die bis heute anhält. Zahlreiche Verhaftungen und Aktivitäten ab dem Jahr 1992, in dem die Mafia-Jäger Giovanni Falcone und Paolo Borsellino Bombenattentaten zum Opfer fielen, haben die Cosa Nostra, den sizilianischen Arm der Mafia, geschwächt.
  • Seit 1946 besitzt Sizilien den Status einer autonomen Region mit einem eigenen Parlament und einer Regionalverfassung sowie umfassenden Selbstverwaltungsrechten.
  • Zu den wichtigsten Kulturpflanzen auf Sizilien zählen seit griechischer Zeit Weinreben und Olivenbäume, die Römer pflanzten Hartweizen an. Die Araber brachten Bitterorangen, Johannisbrotbäume und Zuckerrohr, mit den Spaniern kamen Tomaten, Paprika und Auberginen.
  • Das im Vergleich zum hochindustrialisierten Norden Italiens wirtschaftlich eher rückständige Sizilien bekommt hohe Subventionen, um es an die höher entwickelten Regionen anzugleichen.
  • Millionen Sizilianer sind ausgewandert, im 19. Jahrhundert hauptsächlich in die USA, nach dem Zweiten Weltkrieg in die westeuropäischen Industrieländer.
  • Seit drei Jahrzehnten ist Sizilien Ziel vieler Flüchtlinge, die übers Mittelmeer auf die Insel kommen.
  • Ihre Kunden können Sizilien bzw. die Äolischen Inseln auf sieben verschiedenen Studiosus-Reisen erleben, darunter zwei Wander- und eine NaturStudienreise.
  • Für Singles und Alleinreisende gibt es einen Sizilientrip mit Studiosus me & more, und auch Studiosus smart & small bietet eine „Auszeit mit Kultur“ in Sizilien und auf den Äolischen Inseln.
  • Auch mit den Entdeckerreisen im Team von Marco Polo können Ihre Kunden die Vulkanwelten der Äolischen Inseln erleben.

Highlights


Palermo
Lange Zeit galt Palermo als Hauptstadt der Mafia. Seit Bürgermeister Leoluca Orlando ab 1985 der Cosa Nostra den Kampf angesagt hat, erlebt die Stadt einen deutlichen Aufschwung. Die Altstadt wird nach und nach saniert, das Teatro Massimo wurde 1997 wiedereröffnet, das Hafenviertel ist frisch restauriert und 2018 war Palermo Kulturhauptstadt Europas. Galerien, Pop-up-Stores, Ateliers und Start-ups in alten Industriehallen und Hinterhöfen, Streetfood vom Feinsten – Palermo ist hip und zieht junge Kreative an. Aber auch die altehrwürdigen Sehenswürdigkeiten locken: die Kathedrale, der Normannenpalast oder die gruseligen Katakomben in der Kapuzinerkirche.

Taormina

Der wohl bekannteste Ferienort auf Sizilien verdankt seine Beliebtheit nicht zuletzt der Lage: hoch über dem Meer mit unvergleichlichem Blick auf den Ätna. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts machte der deutsche Maler Otto Geleng den Ort bekannt und lockte zahlreiche Künstler nach Taormina. In den 1950er- und 1960er-Jahren zog es viele berühmte Schauspieler und Jetset-Größen hierher, die sich gerne im Caffè Wunderbar trafen. Dann geriet der Ort etwas in Vergessenheit, erlebt seit einigen Jahren aber ein Revival. Millionenfach fotografiert und immer wieder atemberaubend: die Ruinen des griechisch-römischen Theaters von Taormina mit dem schneebedeckten Gipfel des Ätna im Hintergrund.

Ätna

Mit über 3300 Metern ist der Ätna der höchste und aktivste Vulkan Europas. Den immer wieder Asche spuckenden Gipfel des Touristenmagneten sollte man nur mit einem Führer erklimmen – wandern auf eigene Faust ist lebensgefährlich! Im Moment ist aber ohnehin in 2800 Meter Höhe Schluss, da der Vulkan sehr aktiv ist und 2021 über 50 kleinere und größere Ausbrüche verzeichnete. Lieblicher geht es am Fuße des Vulkans zu. Die Dörfer liegen zwischen Zitronengärten und Weinbergen, die fruchtbare Lava sorgt für reiche Ernten.

Agrigent

Lange galt die Region um Agrigent als gottgeweiht und war für die alten Griechen und Römer die wichtigste Kornkammer Italiens. Im Tal der Tempel zwischen den unzähligen Ruinen fühlt man sich um Jahrtausende zurückversetzt. Der Concordia-Tempel gilt als einer der am besten erhaltenen griechischen Tempel der Welt. Beeindruckend sind auch die Überreste des Tempels des olympischen Zeus oder die Säulen des auf einem Plateau thronenden Hera-Tempels.

Mandelblüte
Auf Sizilien kommt der Frühling früh. Schon im Januar und Februar blühen bei milden Temperaturen die Mandelbäume in Weiß und Zartrosa. Besonders gefeiert wird die Mandelblüte in Agrigent bei dem einwöchigen Fest „Sagra del Mandorlo“. Sind die Bäume verblüht, freuen sich die Sizilianer auf die Mandeln. Schon im Mittelalter haben sie daraus Marzipan hergestellt, heute werden sie exportiert oder zu heimischen Köstlichkeiten wie Mandelmilch oder Mandelkeksen verarbeitet.

Äolische Inseln
Im Norden vor Sizilien sonnen sie sich im Meer – die sieben Schwestern der Äolischen Inseln, eine schöner als die andere: Lipari lockt mit einem hübschen Städtchen, schönem Strand und herrlichen Ausblicken. Stromboli fasziniert mit seinem regelmäßig feuerspeienden Vulkan, Vulcano bietet schwefelhaltige Fangobäder und warme Quellen. Auf Salina, der grünsten der Inseln, wachsen die besten Kapern der Welt. Panarea ist die Insel der VIPs, hier liegen schnittige Yachten im Hafen und es gibt einen Hubschrauberlandeplatz. Und die kleinen Inseln Alicudi und Filicudi sind Außenposten, auf die sich diejenigen zurückziehen, denen der Rummel auf den Hauptinseln zu viel ist.