Von Hausaufgabenbetreuung bis Gemüsegarten
Seit mehr als 25 Jahren unterstützt Studiosus soziale, ökologische und kulturelle Projekte in aller Welt, seit 2005 über die Studiosus Foundation e. V. Auch in Südafrika ist die Foundation aktiv.
Der kleine Thabo winkt der Studiosus-Gruppe schon von weitem. Stolz streckt der siebenjährige Junge in seiner Schuluniform die Brust raus, Kleidung, die mit Spenden der Studiosus Foundation finanziert wurde. Thabo kommt aus sehr einfachen Verhältnissen. Die Kleidung garantiert: Hier wird niemand bei seinem Start in die Zukunft wegen seiner äußeren Erscheinung diskriminiert. Die Studiosus-Reise führt an einem der ersten Tage nach Kliptown, einem Teil von Soweto, das ehemals größte Township Südafrikas. Mittlerweile ist es ein Stadtteil von Johannesburg mit 2,5 Millionen Einwohnern. In weiten Teilen wird Soweto nach wie vor von Armut geprägt, aber es gibt auch bürgerliche Wohnviertel.
Das Kliptown Youth Program ist nur eines der sichtbaren Zeichen dafür, wie man durch eigene Tatkraft, Engagement und etwas Hilfe von außen die Armut in Soweto zurückdrängen kann. Jugendliche übernahmen hier die leerstehenden Wohncontainer eines ehemaligen Kindergartens und machten daraus, unterstützt von ehrenamtlichen Helfern und Spenden, ein erfolgreiches Jugendzentrum, inklusive Ausbildungsangebot und Sportmöglichkeiten. „Kinder und Jugendliche brauchen einen Ort, wo sie willkommen sind“, erklärt einer der ehrenamtlichen Betreuer. „Manche von ihnen haben keine Eltern mehr. Hier dürfen sie wieder Kind sein – wenigstens für einen kurzen Moment.“
Mit großen Augen sitzt Thabo in einem der Computerräume vor dem Bildschirm, lächelnd mit kleinen, entschlossenen Fingern auf die Tastatur hämmernd. Der Klang einer besseren Zukunft – die Studiosus Foundation finanziert sie seit über zehn Jahren mit.
Zahlreiche Studiosus-Gruppen haben das Kliptown Youth Program seither auf ihren Südafrika-Reisen besucht. Ein Highlight ist jedes Mal auch der „Gummistiefel-Tanz“, der dort gerne von den Kindern und Jugendlichen für die Besucher aufgeführt wird – und sie so mit einer Tanztradition vertraut macht, deren Wurzeln bis Ende des 19. Jahrhunderts zurückreichen. Damals sollen schwarze Arbeiter in den Goldminen von Johannesburg diesen Tanz entwickelt haben. Beeindruckt von dem Projekt, spenden viele Studiosus-Gäste oft spontan vor Ort für eine bessere Zukunft der Kinder.
Das Team versuchte auch während der Pandemie, Kindern und Jugendlichen beim Lernen zu helfen und setzte sich deshalb für mehr digitalen Unterricht und eine flächendeckende Internet-Versorgung der Community von Kliptown ein. Die Studiosus Foundation e. V. unterstützte 2020 das Projekt bei der Erweiterung des Internetzugangs und übernahm einige Gehälter des Teams. Und in diesem Jahr finanziert die Foundation den Kauf von Möbeln und Geräten für die Ausstattung eines Neubaus, in dem nun Bildungsangebote für mehr Schülerinnen und Schüler sowie auch Alphabetisierungs- und Fortbildungskurse für Erwachsene angeboten werden sollen.
Primary School in Pongola
Die kleine Stadt Pongola liegt im äußersten Norden der Provinz KwaZulu/Natal, nahe an der Grenze zu Eswatini, dem früheren Swasiland. Das Hinterland ist als früheres Homeland der Zulus dicht besiedelt. Homelands waren Gebiete, wo das Apartheidregime ganze Volksgruppen zwang, wie in einem Reservat zu leben. Die Sakhumuzi Primary School versucht trotz der hier herrschenden Armut und Arbeitslosigkeit, ihre Schülerinnen und Schüler mit einfachen Mitteln bestmöglich zu unterrichten.
Die Studiosus Foundation e.V. unterstützt die Schule seit 2006. Sie sorgte dafür, dass sie an das Stromnetz angeschlossen werden und ein Computerzentrum einrichten konnte. Wegen der steigenden Schülerzahl musste das Schulgebäude nach und nach erweitert werden. Die Studiosus Foundation e.V. finanzierte den Bau von mehreren Klassenzimmern, einem vollständig ausgestatteten Computerraum sowie neuen Sanitäranlagen. Zuletzt förderte die Foundation 2021 den Bau weiterer Klassenzimmer, da sich die Schule immer größerer Beliebtheit erfreut und die Einschreibungszahlen deutlich nach oben gehen.
Neu: Gärtnern für Kinder
Seit 2022 unterstützt die Studiosus Foundation ein neues Projekt in Südafrika, das St. Luigi Scrosoppi Care Center. Die soziale Einrichtung befindet sich im Armutsviertel Bridgton in Oudtshoorn und organisiert eine Nachmittagsbetreuung für Kinder und Jugendliche. Angeboten werden ein gemeinsames Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung, kreative Projekte und medizinische Versorgung. Das Zentrum möchte ein sicherer Hafen im Kontrast zum Leben auf den Straßen der Township sein.
Die Studiosus Foundation e.V. hilft bei der Anlage eines Bio-Gemüsegartens, der gemeinschaftlich mit den Kindern bewirtschaftet wird, um die Essensversorgung in der Einrichtung zu ergänzen. Außerdem lernen die Kinder hier Wichtiges über gesunde Ernährung und erhalten das Know-How und die Motivation, wie sie selbst in ihren Communities einen Gemüsegarten anlegen können.
Konkret wird der Kauf eines Gewächshaustunnels und von Schaufeln, Spaten, Rechen und anderen Gartengeräten ermöglicht. Außerdem übernimmt die Foundation das Gehalt eines Vollzeitgärtners, der die Kinder anleitet. Studiosus-Gäste können in Zukunft auch dieses Projekt besuchen – und dabei mehr über das Gedeihen des Gemüsegartens und die Lebenssituation der Kinder erfahren.
Außerdem wissenswert
Mehr Infos zur Studiosus Foundation e. V. gibt es hier: www.studiosus-foundation.org. Dort findet ihr ausführliche Erläuterungen zu allen geförderten Projekten.
Die Spendengelder werden von der Studiosus Foundation e. V. zu einhundert Prozent zur Förderung der Hilfsprojekte verwendet. Alle anfallenden Verwaltungskosten tragen die Vereinsmitglieder bzw. Studiosus.
Alle von der Studiosus Foundation e. V. geförderten Einrichtungen, die mit Minderjährigen arbeiten, müssen ein Konzept zum Kinderschutz vorlegen.
Die Studiosus Foundation e. V. ist Träger des Spenden-Siegels des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI).
