Südindien ist ein Gesamtkunstwerk

Fabian Balz hat in Südindien studiert, war dort für Studiosus als Reiseleiter tätig und arbeitet seit 2017 als Area  Manager und Länderexperte bei Studiosus in München. Seine Lieblingsreise aus dem Studiosus-Angebot: ganz klar – die „Große Südindienreise“.

Südindien ist ein Gesamtkunstwerk

Fabian Balz hat in Südindien studiert, war dort für Studiosus als Reiseleiter tätig und arbeitet seit 2017 als Area  Manager und Länderexperte bei Studiosus in München. Seine Lieblingsreise aus dem Studiosus-Angebot: ganz klar – die „Große Südindienreise“.

Hallo Fabian, deine Lieblingsreise aus dem Studiosus-Programm ist die „Große Südindienreise“. Was macht diese Reise für dich so besonders?

Da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Zum einen hängt das sicherlich mit meiner Biografie zusammen. Ich habe während meines Indologiestudiums ein Auslandssemester an der Uni im südindischen Mangalore verbracht, danach mit einem indischen Freund eine Motorradtour durch die Region unternommen, später haben mich zwei Forschungsaufenthalte erneut nach Südindien geführt. Schließlich habe ich dort immer wieder Studiosus-Reisen begleitet. Und dabei ist mir Südindien einfach ans Herz gewachsen.

Fabian Balz ist Studiosus-Area-Manager und Länderexperte für Indien.

Und wenn du die Sache etwas objektiver betrachtest: Wieso ist die Südindienreise so toll?

Sie ist mit 20 Tagen die längste Studiosus-Reise nach Indien. Sie hat einen optimalen Reiseverlauf mit viel Kultur, viel Natur, vielen Begegnungen mit den Menschen vor Ort, und dazu gibt es immer wieder Pausen zum Relaxen. Eine solche Reise hat von Länge, Routing und Intensität nur Studiosus im Programm. Auch die Hotels sind hervorragend. Und die Reise führt in eine wirklich andere, atemberaubende Welt. Ich kenne keinen Gast, der nach der Reise nicht hin und weg gewesen wäre.

Was ist so einmalig an Südindien?

Einzigartig ist zum Beispiel die Tempelkultur. Da die Tempel, anders als in Nordindien, kaum von muslimischen Eroberern zerstört worden sind, finden sich hier uralte Beispiele indischer Tempelbaukunst. Damit startet die Reise auch. Die ersten fünf Tage nenne ich mal das Kulturpaket der Reise. Ein furioser Beginn mit den Tempelhighlights von Mahabalipuram, Tanjore und Mandurai.

Da gibt es Höhlentempel mit unheimlich gut erhaltenen jahrtausendealten Reliefs, die Szenen aus der Hindumythologie unglaublich lebhaft schildern und in denen man sich tagelang verlieren könnte. Da gibt es aus einem einzigen Granitblock gemeißelte Tempel – und den großen Tempel des Shiva-Brihadishvara: Er gilt als einer der großartigsten Tempel Südindiens, eine Art südindisches Taj Mahal.

In den meisten Tempeln sind die Götterstatuen, die im allerheiligsten Bereich stehen, aus Bronze gefertigt, und in Tanjore besuchen wir eine Bronzegießerei, in der die Studiosus-Gäste beobachten können, wie diese Götterstatuen entstehen – von der Form, in die die flüssige Bronze gegossen wird, bis zum finalen Polieren mit einem Bienenwachstuch.

Das „Augenöffnen“ der Statuen, wenn die bronzenen Augen mit einer Silberschicht überzogen werden und die jeweilige Statue damit im Glauben der Hindus zum Leben erweckt und tatsächlich zu einem Gott wird, geschieht nur unter den strengen Augen der Brahmanenpriester. Die Gäste können dem Meister natürlich auch Fragen stellen – zu seinem Handwerk, der Religion oder auch zum Leben in Tanjore.

Solche Begegnungen mit Einheimischen hat Studiosus ja auf jeder seiner Reisen organisiert. Warten in Südindien noch weitere Begegnungen auf die Gäste?

Ja, auch im zweiten Teil der Reise, in dem die Natur die Hauptrolle spielt, wenn wir von Madurai durch die Kardamomberge der Westghats fahren, wo Kaffee und Tee angebaut wird, und schließlich im Kanalsystem der Backwaters in Kerala landen, treffen wir zahlreiche Einheimische. Wir begegnen hier in einem Gewürzgarten dem Gewürzmeister, der uns zahlreiche Tipps für die Züchtung von Pfeffer und Ingwer gibt, aber auch für den heimischen Garten tolle Ratschläge kennt.

Und in der Stadt Kochi besuchen wir eine Aufführung der berühmten Kathakali-Tänze, die zum immateriellen Welterbe der UNESCO zählen. Die Studiosus-Gäste sind bereits vor der Aufführung vor Ort und können die Schminkprozedur der Tänzer mitverfolgen, die sehr aufwändig ist und mehrere Stunden dauern kann.

Nach der Vorstellung haben sie noch die Gelegenheit, sich mit Darstellern zu unterhalten – die Studiosus-Reiseleiterin bzw. der Studiosus-Reiseleiter hilft bei der Verständigung. Und danach wartet ein weiteres Highlight auf die Gäste – ein Seafood-Barbecue-Dinner auf der Dachterrasse unseres Fünf-Sterne-Hotels mit Blick über die Stadt und auf den Hafen. Ein Tag, der jedem unvergesslich bleiben wird.

Welche weiteren Höhepunkte bietet die Reise?

Wenn der erste Teil der Reise vor kulturellen Highlights nur so strotzt und der zweite einen Schwerpunkt auf die tropische Natur legt, verbindet der dritte Teil beides und mixt dazu noch einen großen Teil ländliches Indien. Am elften Tag der Reise verabschieden wir uns von Kerala, fliegen Richtung Norden nach Bangalore, und weiter geht es nach Mysore und zum größten Maharadschapalast in ganz Südindien.

Das Jaina-Heiligtum Sravana Belgola.

Zweites Highlight der Region ist der Sravana Belgola, ein Heiligtum der Jaina-Religion mit seiner riesigen, über 12 Meter hohen Bahubali/Gomateshvara-Statue, die direkt aus dem Felsen der Bergspitze herausgemeißelt wurde. Übrigens laut einer Erhebung die am zweitmeisten besuchte Sehenswürdigkeit Indiens von Indern selbst – nach dem Taj Mahal. Dann geht es länger über Land, durch fruchtbare Landschaften, vorbei an Dörfern, wir schnuppern hinein in kleine Märkte.

Schließlich folgen noch mal echte kulturelle Paukenschläge, die ältesten Tempel Indiens in Pattadakal und Aihole sowie die Höhlentempel von Badami mit ihren meisterhaften Felsenreliefs, bevor die Reise entspannt ausklingt.

Wo sind die Gäste am Schluss der Reise?

Die zwei letzten Tage sind geprägt von etwas Flower-Power und Beachlife am Strand von Goa. Zeit, um die Seele baumeln zu lassen, einen Sonnenuntergang über dem Meer zu genießen und die Reise gemeinsam mit den anderen Gästen Revue passieren zu lassen. Wir übernachten in Goa in einem Fünf-Sterne-Strandresort, das keine Wünsche offenlässt.

Noch ein letztes Mal kann man hier die südindische Küche genießen, die allein für mich schon ein Grund wäre, nach Südindien zu fahren. Das fängt beim Frühstück an mit seinen kleinen Snacks wie den Idlis, Reisküchlein, einer scharfen Linsensuppe, Sambar genannt, und hört bei den Tali Meals nicht auf: Auf einem großen Edelstahlteller wird Reis in der Mitte platziert und drumherum werden leckere Kleinigkeiten drapiert, zum Beispiel gebratenes Huhn oder Fisch, Knoblauch- oder Linsensuppe, flüssige Currys und Tamarindensauce. Gemäß der ayurvedischen Lehre finden sich bei den Gerichten immer Abstufungen von flüssig zu fest und von mild zu scharf – und auf die farbliche Vielfalt des Essens wird auch geachtet. Eine echte Augenweide und eine unvergessliche Gaumenfreude!

Hast du noch einen letzten Tipp für die Expedientinnen und Expedienten auf Lager?

Ratet euren Kundinnen und Kunden, unbedingt noch zwei, drei Verlängerungstage in unserem tollen Strandhotel dranzuhängen. Ich habe es als Reiseleiter immer wieder erlebt, wie liebend gerne die Gäste hier noch ein wenig länger geblieben wären, um die Reise entspannt abzurunden.

Fabian, vielen Dank für das Gespräch.

Hier geht es zur Reise „Südindien – die Große Südindienreise“.

Hier geht es zu einem kurzen Film, in dem Länderexperte Fabian Balz seine Lieblingsreise nach Südindien vorstellt – aufgenommen vor Ort:

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