Erstklassige Reiseleiter in aller Welt

Im Hintergrund eine kleine orthodoxe Kirche, die Fassade durchbrochen von antiken Elementen, in der Ferne thront die Akropolis über dem Häusermeer: Im geschäftigen Zentrum Athens steht eine kleine Gruppe und lauscht den Erzählungen ihres Reiseleiters, der über das Verhältnis junger Griechen zu ihrem antiken Erbe spricht. Es sind aber nicht Touristen, die hier so aufmerksam zuhören, sondern neue griechische Studiosus-Reiseleiter und Kolleginnen der Studiosus-Reiseleiterabteilung, die zu einem mehrtägigen Seminar zur Auswahl und Ausbildung in Athen zusammengekommen sind.

Learning by doing

Auf einem solchen Seminar werden den neuen Reiseleitern einerseits die Philosophie und der Qualitätsanspruch von Studiosus näher gebracht, andererseits wird viel Wert auf praktische Anteile gelegt, z. B. Führungen in der Stadt zu klassischen Themen und zur Alltagskultur. Dass sich die Reiseleiter dabei auch in der Rolle der Reisegäste wiederfinden, gehört zum Konzept. „Dieser Perspektivenwechsel sensibilisiert für die Wahrnehmungen und Bedürfnisse von Gruppen und ist daher ein wichtiger Vorteil solcher Übungen“, sagt Angelika Müller aus der Studiosus-Reiseleiterabteilung, die das Seminar leitete. „Kann ich gut hören und sehen? Ist das Thema spannend aufbereitet? Kann ich mich vielleicht irgendwo setzen?“ Ein moderiertes, konstruktives Feedback seitens der Kollegen spiegelt diese Erfahrungen an den jeweiligen Reiseleiter zurück und kann bei künftigen Reiseleitungen verstärkt beachtet werden.

Nachdem sie Mitte Februar 2023 künftige Studiosus-Reiseleiterinnen und -Reiseleiter in Athen ausgewählt und sie mit den Anforderungen von Studiosus vertraut gemacht hat, fliegt Angelika Müller weiter nach Lissabon und nach Madeira, wo sie sich ebenfalls mit Bewerberinnen trifft, die Reisen für Studiosus  begleiten möchten.

Aus- und Weiterbildung im südlichen Afrika

Zur gleichen Zeit ist Angela Ben Aïssa von der Studiosus-Reiseleiterabteilung in ähnlicher Mission achttausend Kilometer entfernt in Südafrika und Namibia unterwegs. Zusammen mit einer Kollegin und einem Kollegen aus ihrer Abteilung lernt sie in Namibia während zweier Lehrgänge 15 potentielle neue Studiosus-Reiseleiter kennen, führt mit ihnen Interviews, erlebt sie auf Probeführungen und bringt ihnen die Besonderheiten von Studiosus-Reisen und die Erwartungshaltung der Studiosus-Gäste nahe.

Auch in Kapstadt stehen die Auswahl und Ausbildung neuer Reiseleiter im Vordergrund. Selbstverständlich sind auch die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Studiosus-Audiosets hierbei ein Thema. „Wir haben erarbeitet, wie der Einsatz des Studiosus-Audiosets eine Reise bereichern kann“, erzählt Angela Ben Aïssa. „Auf dem Paradeplatz, auf dem Nelson Mandela am Tag seiner Freilassung nach gut 25 Jahren Haft seine erste Rede gehalten hat, haben wir über das Audioset den Beginn dieser Rede eingespielt. Dabei wurde sofort deutlich, dass der O-Ton hier wesentlich mehr Gänsehautgefühl auslöst als der bloße Bericht über diese Rede.“

Auswahl und Ausbildung in Deutschland

Studiosus-Reiseleiterinnen und -Reiseleiter werden aber selbstverständlich nicht nur in den Zielgebieten, sondern auch in Deutschland ausgewählt und ausgebildet. Das letzte Seminar in Deutschland fand im Januar 2023 in München statt. Die Kandidatinnen und Kandidaten hatten sich für eine Reiseleitung in Italien, Island, Frankreich und den USA beworben. Die Mitarbeiter der Reiseleiter-Abteilung waren mit den Reiseleitern bereits im Vorfeld im Kontakt, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen.

Vor dem Seminar wurde mit allen ein Vorstellungsgespräch geführt, in dem auch das Länder-Know-how abgefragt wurde. Am ersten Seminartag gab es u. a. eine Führungsübung im Bayerischen Nationalmuseum jeweils mit Feedbackrunden im Anschluss. Absolvierten die Bewerber Vorstellungsgespräch und Führungsübung im Museum mit Bravour, standen sie vor der nächsten Aufgabe: eine Stadtführung in München.

Zertifizierung gilt weltweit

Bei den Kunden, aber auch in den Reisebüros, herrscht oft die Einschätzung vor, dass einheimische Reiseleiter ein Land besser führen können als deutsche Reiseleiter. Dies trifft auf Studiosus-Reisen keinesfalls zu.

Studiosus nimmt die Auswahl, Aus- und Weiterbildung beider Reiseleitergruppen gleich ernst. Dies schon deshalb, weil die Auswahl, Aus- und Weiterbildung der Studiosus-Reiseleiterinnen und -Reiseleiter nach der internationalen Qualitätsnorm DIN EN ISO 9001 zertifiziert ist und diese keinen Unterschied zwischen deutschen und einheimischen Reiseleitern kennt. Die hohe Qualität der Studiosus-Reiseleiterinnen und -Reiseleiter ist somit immer sichergestellt – egal ob die Reiseleiter aus Deutschland oder den Zielgebieten stammen.

Zwar bringt jede Reiseleiter-Gruppe spezifische Stärken mit: Deutsche Reiseleiter sprechen perfekt Deutsch und haben denselben kulturellen Background wie ihre Gäste, sodass sie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu einer fremden Kulturen gut herausarbeiten können. Einheimische Reiseleiter hingegen kennen das Leben in ihrem Land hervorragend, sind in dessen Kultur aufgewachsen und sprechen perfekt die Sprache des Reiselandes.

Aber die Studiosus-Reiseleiterabteilung gleicht diese Differenzen durch die Auswahl und Ausbildung aus: Einheimische Reiseleiter müssen sehr gut Deutsch sprechen und werden, falls erforderlich, zu kulturellen Unterschieden zwischen Deutschland und ihrer Heimat geschult. Deutsche Reiseleiter hingegen müssen sehr gute Sprachkenntnisse, die für ihr Zielgebiet relevant sind, nachweisen, sollten möglichst länger in ihrem Zielgebiet gelebt haben und müssen ein für das Zielgebiet relevantes Studium absolviert haben.

Informationen für jeden

Nicht nur bei der Auswahl, Aus- und Weiterbildung werden deutsche und einheimische Reiseleiter gleich behandelt, die Reiseleiterabteilung stellt auch sicher, dass beide Gruppen immer den gleichen Informationsstand haben.

Das Online-Reiseleiterportal steht allen Studiosus-Reiseleitern offen, in Newslettern werden alle auf dem neuesten Stand gehalten. Und auf Länderseminaren können sich die Reiseleiter zu ihren Zielgebieten einbringen und austauschen.

Länderseminare meistens vor Ort

Länderseminare werden teilweise in den jeweiligen Reiseländern gehalten – und dann mit Aus- und Weiterbildungsseminaren vor Ort kombiniert. „Das hat den Vorteil, dass die neuen Reiseleiter die Stamm-Reiseleiter kennenlernen und sich mit ihnen austauschen können“, sagt Angelika Müller. „In Athen haben wir es ebenfalls so gehalten. Und beim Austausch über Neuigkeiten aus dem Hause Studiosus oder neue Ideen für Reisen in Griechenland – und beim anschließenden Abendessen in einer Taverne – ist gleich ein tolles Zusammengehörigkeitsgefühl, der Studiosus-Spirit, entstanden.“ Aber auch in Deutschland finden Länderseminare statt, dann in der Studiosus-Zentrale in München, zum Beispiel für Italien. Denn in diesem Land führen besonders viele deutsche Reiseleiterinnen und Reiseleiter und für die Studiosus-Reiseleiter, die in Italien leben, ist der Weg nach München nicht weit.

Hohe Zufriedenheit der Gäste

Dass die Bemühungen der Reiseleiterabteilung Aus- und Weiterbildung und die strikte Gleichbehandlung von deutschen und einheimischen Studiosus-Reiseleiterinnen und -Reiseleitern erfolgreich ist, zeigt die hohe Zufriedenheit der Studiosus-Gäste mit der Reiseleitung. Sie bewerten beide Reiseleiter-Gruppen gleich gut und zeigen sich mit der Reiseleitung ihrer Studiosus-Reise generell sehr zufrieden: Über 96 Prozent der Gäste geben im Schnitt der letzten Jahre an, dass ihre Erwartungen bezüglich der Reiseleitung erfüllt oder übertroffen worden sind. Und das ist ein großes Lob für alle Studiosus-Reiseleiterinnen und -Reiseleiter!