21.03.2024

Fakten & Highlights

Warum wird in den USA ein so hohes Trinkgeld in Restaurants oder Motels erwartet? Was hat "Onkel Toms Hütte" mit dem Ende der Sklaverei in den USA zu tun? Und warum muss man den Yellowstone-Nationalpark gesehen haben? Das und vieles mehr erfahrt ihr hier.

Fakten & Highlights

Mit 9,8 Mio. km² sind die Vereinigten Staaten von Amerika das flächenmäßig drittgrößte Land der Welt.

Die höchste Erhebung der USA ist mit 6190 m der Denali in Alaska, der tiefste Punkt des Landes mit 86 m unter normal Null liegt im Death Valley in Kalifornien.

Mit über 4000 km ist der Missouri der längste Fluss der USA, gefolgt vom Mississippi mit mehr als 3700 km und dem Yukon River mit über 3100 km Länge.

1872 gründeten die USA mit dem Yellowstone-Schutzgebiet den ersten Nationalpark der Welt. Mittlerweile gibt es 63 Nationalparks im Land.

In den USA leben rund 330 Millionen Menschen. Als Einwanderungsland sind die USA eine multikulturelle Gesellschaft: Rund 58 % der US-Amerikaner sind Weiße, 19 % Hispanics bzw. Latinos, 13 % Afroamerikaner und 6 % asiatischer Abstammung. Indigene haben einen Anteil von knapp einem Prozent an der Bevölkerung.

„In God we trust“ lautet der Wahlspruch der USA, der sich auch auf der 1-Dollar-Note findet: Religion ist in den USA ein wichtiger Bestandteil des öffentlichen Lebens. Sie prägt die Identität der Gesellschaft. 41 % der US-Amerikaner sind Protestanten, 23 % Katholiken, 27 % bezeichnen sich als religiös ungebunden, 1,9 % sind jüdischen Glaubens. Es gibt zudem viele kleinere Glaubensgemeinschaften wie Mormonen, Amish oder Zeugen Jehovas.

Stars and Stripes: Politisch sind die USA in 50 Bundesstaaten gegliedert. Das spiegelt sich auch in der Flagge des Landes, dem Sternenbanner, wider. Sie besteht aus sieben roten und sechs weißen Streifen, die für die 13 Gründungsstaaten stehen, und aus einem blauen Flaggenfeld in der linken oberen Ecke, dessen 50 weiße Sterne die 50 Bundesstaaten der USA symbolisieren.

Deutsche, österreichische und Schweizer Staatsangehörige benötigen für die Einreise als Touristen eine elektronische Einreisegenehmigung (Electronic System for Travel Authorization = ESTA), die für Aufenthalte von weniger als 90 Tagen gültig ist. Die elektronische Einreisegenehmigung kann online beantragt werden und ist kostenpflichtig (ca. 21 US-Dollar). Für längere Aufenthalte als 90 Tage ist ein Visum erforderlich.

Trinkgeld spielt in den USA eine wichtige Rolle. Auf den Bezahlterminals in Restaurants wird immer öfter 22, 25 oder sogar 30 Prozent als mögliches Trinkgeld vorgeschlagen. Viele Kunden sprechen schon von einer „Tipflation“, eine Wortneuschöpfung aus „Tip“ für Trinkgeld und „Inflation“. Doch die Servicekräfte benötigen den „Tip“ dringend: Für Berufe mit Trinkgeld gilt in den USA ein Mindestlohn von nur 2,13 Dollar pro Stunde – der normale Mindestlohn liegt bei 7,25 Dollar.

Das Studiosus-Programm in den USA ist sehr breit gefächert: Es stehen sechs Studiosus-Reisen in verschiedene Regionen der USA zur Wahl. Außerdem hat Studiosus CityLights eine Städtereise nach New York im Programm. Und immer wieder bietet kultimer spannende Eventreisen in die Vereinigten Staaten an.

Geschichte vor 1914

Die Geschichte des modernen Amerika beginnt am 12. Oktober 1492, als Christoph Kolumbus den Kontinent entdeckt (und für Indien hält).

Um 1700 beträgt die gesamte Kolonialbevölkerung in Nordamerika rund 250 000 Menschen. Sie verdoppelt sich nahezu alle 20 Jahre und beläuft sich 1760 auf 1,6 Millionen. Im Jahr der Unabhängigkeitserklärung (1776) ist sie schon auf 2,5 Millionen (darunter 20 Prozent Sklaven) angewachsen. Leidtragende dieser Kolonisierung sind vor allem auch die Angehörigen der indigenen Völker. Sie werden vertrieben, getötet, sterben durch eingeschleppte Krankheiten und werden in Reservate gezwungen.

Am Anfang steht der Protest der „Boston Tea Party“, am Ende die Unabhängigkeit: 1775 beginnt der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg der britischen Kolonien gegen das Mutterland, der 1783 mit der Kapitulation Englands und dem Frieden von Paris endet. Zuvor war 1776 bereits die Unabhängigkeitserklärung in Philadelphia unterzeichnet worden.

Dass Länder ihr Territorium nicht nur durch Kriege und Heiraten vergrößern können, haben die USA bewiesen: 1803 kaufen sie die französische Kolonie Louisiana, die damals wesentlich größer war als der heutige gleichnamige Bundesstaat,  und verdoppeln so ihr damaliges Territorium, 1867 übernehmen sie von Russland gegen die Zahlung von 7,2 Millionen US-Dollar Alaska.

1852 erscheint der Roman „Onkel Toms Hütte“, der das Elend der schwarzen Sklaven Amerikas in dramatischen Szenen schildert und Millionen Leser empört. Das mag, neben der Wahl von Abraham Lincoln – einem Gegner der Sklaverei – zum US-Präsidenten, mit ein Auslöser des amerikanischen Sezessionskriegs gewesen sein, der von 1861 bis 1865 tobt. Die Nordstaaten kämpfen gegen die Südstaaten, der industrialisierte Norden gegen die reichen feudalen Großgrundbesitzer im Süden. Die Schlacht von Gettysburg 1863 gilt als Wendepunkt des Krieges, der mit der Kapitulation der Südstaaten und der Abschaffung der Sklaverei endet.

Geschichte nach 1914

In beide Weltkriege treten die USA zwar erst spät ein, gehören aber jeweils zu den Siegermächten. Aus dem Zweiten Weltkrieg gehen die USA als Weltmacht hervor. Dazu tragen auch die Abwürfe von zwei Atombomben über Japan 1945 bei.

Der Vietnamkrieg endet für die USA 1975 zwar ohne Sieg, der Widerstand im eigenen Land gegen diesen Krieg bringt aber eine völlig neue Bewegung hervor, die die Welt erobert: Flower Power, Love & Peace, Woodstock, Hippies sind hier die Stichworte.

„I have a dream!“: Ebenfalls in die Zeit des Vietnamkriegs fällt das Civil Rights Movement, der Kampf der Afroamerikaner unter Führung von Martin Luther King gegen die Praxis der „Rassentrennung“ in den Südstaaten. Er beginnt bereits in den 1950er-Jahren, Mitte der 1960er werden erste Erfolge, zum Beispiel durch den Voting Rights Act, erzielt. Er erleichterte Afroamerikanern in den Südstaaten die Teilnahme an Wahlen. Doch immer noch sind People of Colour in den USA benachteiligt. Heute kämpft z. B. die 2013 gegründete „Black Lives Matter“-Bewegung gegen die – oft tödlichen – Übergriffe der Polizei auf schwarze Bürger.

1969 gewinnen die Vereinigten Staaten den Wettlauf zum Mond: Am 21. Juli betritt mit Neil Armstrong der erste Mensch den Erdtrabanten. Die USA präsentieren sich als die führende Wissenschafts- und Technologiemacht, die sie bis heute sind: Diesen Anspruch unterstreichen unter anderem die zahlreichen Firmen aus dem Silicon Valley, ohne die es das Internet und die sozialen Medien in ihrer heutigen Form nicht gäbe.

Islamistische Terroristen steuern am 11. September 2001 Passagierflugzeuge in das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington, D.C. Fast 3000 Menschen sterben. In der Folge marschieren die USA in Afghanistan und den Irak ein und beginnen den Drohnenkrieg gegen Terroristen im Nahen Osten und in einigen afrikanischen und asiatischen Ländern, der bis heute andauert.

Am 20. Januar 2009 wird mit dem Demokraten Barack Obama der erste Afroamerikaner Präsident im Weißen Haus. Ihm folgt 2017 der Republikaner Donald Trump nach, dessen Präsidentschaft unter anderem durch den Sturm seiner Anhänger auf das Kapitol überschattet wird – nachdem Trump die Niederlage gegen seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden bei den Wahlen im November 2020 nicht anerkennen wollte.

Sehr alt und noch älter: Am 5. November 2024 wird in den USA ein neuer Präsident gewählt. Der Wahlkampf ist in vollem Gange, und es wird wohl zu einer Neuauflage des Duells zwischen dem jetzt 81 Jahre alten Amtsinhaber Joe Biden und seinem 77-jährigen Vorgänger Donald Trump kommen.

Highlights

New York City

Big Apple. Gotham City. Die Stadt, die niemals schläft. Eine Weltmetropole wie New York muss natürlich mehrere Spitznamen haben. Und noch mehr Sehenswürdigkeiten sowieso: Freiheitsstatue, Empire State Building, Times Square, Central Park, Brooklyn Bridge – nur fünf der ikonischen Highlights der 8,8-Millionen-Einwohner-Metropole.

Schon allein in Manhattan mit seinen unzähligen Museen, Konzerthäusern und Jazz-Clubs kann man locker zwei Wochen verbringen, ohne dass einem auch nur ansatzweise langweilig wird. New York erzählt seinen Besuchern viele Geschichten: von den Einwanderern in Little Italy, den Finanzjongleuren der Wall Street, der schwarzen Community in Harlem, den Hipstern in Brooklyn oder den Millionären der Upper East Side. Und wenn sich dann dieses besondere Nachmittagslicht golden über die Stadt legt, wird aus allem das eine, große, glanzvolle Ganze.

Indian Summer

Ab Mitte September wird es ernst im Wetterbericht der lokalen Fernsehsender zwischen Maine und Connecticut: Dann färbt sich die Landkarte der Neuengland-Staaten nach und nach gelb, orange und rot – mit der frohen Botschaft, dass die Bäume draußen in den Wäldern genauso aussehen. Der Indian Summer, vergleichbar mit unserem Altweibersommer, begeistert mit seiner herbstlichen Blattfärbung, der sogenannten Fall Foliage, nämlich nicht nur Touristen, sondern auch die Einheimischen.

Es ist aber auch zu schön: Hunderttausende Ahornbäume verwandeln die Wälder in ein leuchtendes Farbenmeer. Auch in der restlichen Zeit des Jahres ist Neuengland eine Reise wert: unter anderem wegen Boston und seiner wechselvollen Geschichte, altehrwürdiger Universitäten wie Yale, der rauen White Mountains, des unberührten Acadia-Nationalparks oder der weiten Strände von Cape Cod.

Washington, D. C.

Dass es die heutige Hauptstadt der Vereinigten Staaten überhaupt gibt, ist den Südstaatlern unter den Gründervätern zu verdanken: Sie hielten es 1790 für eine gute Idee, eine Planstadt im Sumpfland am Potomac River zu errichten. Dafür gaben Virginia und Maryland Land her, sodass ein zehn mal zehn Meilen großer Sonderdistrikt entstand, der District of Columbia.

Aufgrund des Stadtdesigns liegen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten relativ nah beieinander: Die National Mall verbindet das Lincoln Memorial mit dem Capitol, zwischendrin liegen das Weiße Haus und das Washington Monument, flankiert von weiteren Memorials. Berühmt ist Washington, D. C. auch für seine erstklassige Museumslandschaft, allen voran die Einrichtungen des Smithsonian Institutes. Spannender Neuzugang: das 2016 eröffnete Museum für afroamerikanische Geschichte.

New Orleans

Kaum eine Stadt auf der Welt ist so sehr mit Musik verbunden wie New Orleans: „The Big Easy“ gilt als Wiege des Jazz und ist die Heimat des großen Louis Armstrong. Wer sich durch das French Quarter, das älteste Viertel der Stadt, treiben lässt, hört den Sound der Südstaaten überall.

Zu sehen gibt es natürlich auch etwas: Die Gebäude aus der französischen und spanischen Kolonialzeit mit ihren gusseisernen Balkonen, oft geschmückt mit Girlanden und Hängepflanzen, versetzen Betrachter in längst vergangene Zeiten. Ein ganz gegenwärtiges Vergnügen ist der Mardi Gras, der Faschingsdienstag, wenn die Karnevalsvereine mit ihren phantasievollen Wagen durch die Straßen ziehen. Die richtige Stärkung nach der ganzen Feierei: Deftiges aus der Cajun-Küche – oder Feines aus kreolischen Kochtöpfen.

Yellowstone-Nationalpark

Es blubbert, dampft und zischt ganz schön im Nordwesten Wyomings: Über 10.000 heiße Quellen kann der 1872 gegründete und damit älteste Nationalpark der Welt vorweisen, davon über 500 Geysire. Besonders beliebt ist der Old Faithful, der seinem Namen alle Ehre macht und fast stündlich seine Fontäne in den Himmel schießt.

Ein Hingucker ist auch die Thermalquelle Grand Prismatic Spring, die dank Mikroorganismen in knalligen Orange-, Gelb-, Grün- und Blautönen schimmert. Zu verdanken sind die Naturphänomene dem schlummernden Yellowstone-Supervulkan, in dessen Caldera der Nationalpark liegt. Bevor man vor Ort über die Folgen eines möglichen Ausbruchs nachdenkt, sollte man seine Aufmerksamkeit lieber auf eine weitere Attraktion des Parks legen: 67 Säugetierarten sind hier zuhause, darunter Bisons, Wölfe, Pumas und Grizzlybären.

Grand-Canyon-Nationalpark

Schon lange bevor die ersten Europäer über die riesige Schlucht im Norden Arizonas staunten, lebten indigene Bevölkerungsgruppen im Gebiet des Grand Canyon – und das ist auch heute noch so. Einige Angehörige des Stammes der Havasupai wohnen sogar im Canyon, ihre Siedlung ist eine 13-Kilometer-Wanderung vom oberen Rand entfernt. Dort oben spielt sich der Tourismus hauptsächlich ab.

Denn die Aussicht auf das vielleicht bekannteste Naturwunder der USA ist einfach spektakulär: ca. 450 Kilometer lang, bis zu 30 Kilometer breit und bis zu 1800 Meter tief. Steingewordene Erdgeschichte, die je nach Tageszeit rot, orange oder braun leuchtet – oder alles gleichzeitig. Wollen Besucher dann doch zu den Havasupai und dem Urheber des Naturkunstwerks, dem Colorado River, hinabsteigen, brauchen sie eine gehörige Portion Fitness und genug Wasser: Die Temperaturen im Canyon können im Sommer auf bis zu 45 Grad Celsius steigen.

Yosemite-Nationalpark

Dass Kalifornien nicht nur Strand und Küste kann, zeigt der Yosemite-Nationalpark am Rand der Sierra Nevada im Osten des Bundesstaates auf allerschönste Weise: unzählige Wasserfälle, idyllisch plätschernde Bäche, weite Wälder, uralte Riesenmammutbäume und steil aufragende Granitfelsen, die so aufregende Namen wie Half Dome oder El Capitan tragen.

Die meisten Besucher sind im Yosemite Valley unterwegs, wo es sich mit Blick auf die grandiose Natur hervorragend wandern und spazieren lässt. Dieses Tal mit seinen 13 Kilometern Länge macht nur einen Bruchteil des rund 3000 Quadratkilometer umfassenden Nationalparks aus. Der Rest ist Wildnis – und somit ein perfektes Zuhause für tierische Bewohner wie Schwarzbären, Pumas und Hörnchen.

Pazifikküste/California State Route 1

Der perfekte Stoff zum California Dreamin’ ist asphaltiert, rund 1000 Kilometer lang und äußerst kurvenreich: Die California State Route 1, auch bekannt als Highway No. 1, schlängelt sich elegant an der südlichen Pazifikküste der USA entlang. Am Autofenster ziehen der tiefblaue Ozean und wilde Strände vorbei, während sich auf der anderen Seite die Berge des Kalifornischen Küstengebirges auftürmen.

Besonders reizvoll ist die Strecke durch den unberührten Landstrich Big Sur, wo die Steilküste schroff ins Meer hinabfällt und hochgeschwungene Art-déco-Brücken kleine Schluchten überwinden. Auch die Ortsschilder entlocken so einige Ohhs und Ahhs: San Francisco, Santa Barbara, Santa Monica, Malibu, Los Angeles – spektakulärer kann ein Roadtrip nicht sein.

Denali-Nationalpark

Hoch oben im Norden der Vereinigten Staaten, in Alaska, wo sich Grizzly und Elch gute Nacht sagen, reckt sich der höchste Berg des Landes (und des Kontinents) in den Himmel: 6190 Meter schafft der Denali, folgerichtig bedeutet sein Name in der Sprache der Koyukon „Der Hohe“. Und weil auch die Gegend rund um den schneebedeckten Riesen ein Highlight ist, schützt seit 1917 der gleichnamige Nationalpark die umliegenden Wälder, Tundra und Gletscher.

Eine einzige Straße führt durch die wilde Landschaft, hier und da ein Campingplatz, dort eine versteckte Lodge, sonst nur Weite. Wanderer müssen hier besonders abenteuerlustig sein: Bloß eine Handvoll Wege sind markiert, ansonsten geht es – offiziell erlaubt – einfach querfeldein.

Hawaii

Es ist gut möglich, dass Hawaii das Paradies ist. Der Archipel und 50. Bundesstaat der USA empfängt seine Gäste mit Blumenketten, Palmen wiegen sich sachte im Wind, Surfer paddeln den Wellen entgegen, auf dem Tisch steht ein Mai Tai, im Hintergrund klimpert eine Ukulele, das Leben ist gut.

Wer es dann doch mal aus dem Liegestuhl schafft, entdeckt auf den einzelnen Inseln wahre Naturschätze: zum Beispiel Kauai mit seinem üppigen Regenwald, Big Island mit seinem Volcanoes-Nationalpark oder Maui mit seinen vielen Wasserfällen. Dazu die Legenden der Polynesier, entspannte Aloha-Vibes und eine gute Portion Sonnenschein – das ist es doch, das Paradies.