18.01.2024

Fakten & Highlights

Aus welchen Ländern besteht Großbritannien? Wer hat die Insel politisch geprägt? Und welcher Ort hat zahlreiche Schriftsteller verzaubert? Das und vieles mehr erfahrt ihr hier.

Fakten & Highlights

Mit knapp 230.000 km² ist Großbritannien die größte Insel Europas und die neuntgrößte der Welt.

Politisch besteht Großbritannien seit dem Act of Union 1707 aus den Staaten England, Wales und Schottland.

Großbritannien und Nordirland bilden das Vereinigte Königreich. Diese Fernschulung beschränkt sich auf Großbritannien; Nordirland wurde bereits in der Fernschulung „Irland & Nordirland“ vorgestellt.

Großbritannien hat rund 65 Millionen Einwohner. Davon leben 56 Mio. in England, rund 5,5 Mio. in Schottland und 3 Mio. in Wales.

Wales hat sich seine Kultur und Sprache bis heute bewahrt. Eigene Rundfunk- und Fernsehprogramme werden in Walisisch ausgestrahlt.

Auch in Schottland gibt es neben Englisch noch eine weitere offizielle Sprache: Schottisch-Gälisch. Jedoch nur noch ungefähr 58.000 Leute sprechen diese keltische Sprache.

1997 erhalten Schottland und Wales eine Teilautonomie.

Im Rahmen eines Referendums stimmt die Mehrheit der Schotten 2014 gegen die Unabhängigkeit Schottlands.

England liegt in einer gemäßigten Klimazone und weist wegen des Golfstroms ein feuchtes, aber auch warmes Klima auf. Die Sommer sind mäßig warm, die Winter eher mild.

In Großbritannien wird mit Pfund Sterling (£) und Pence (p) bezahlt.

Auf den Kanalinseln, der Isle of Man und in Schottland gibt es eigene Pfundnoten. Ihr Wert entspricht dem der englischen Noten.

In Großbritannien gilt eine Stunde Zeitverschiebung zur Mitteleuropäischen Zeit (MEZ). Es ist dort eine Stunde früher als in Deutschland.

England gilt als das „Mutterland des Fußballs“. Weitere Nationalsportarten sind Rugby und Kricket.

Das Studiosus-Programm in Großbritannien ist sehr breit gefächert: Es stehen elf Studiosus-Reisen nach Südengland, Wales, Schottland und auf die Kanalinseln zur Wahl. Für Familien, Singles und Städtereisende gibt es spezielle Angebote. Und immer wieder bietet kultimer spannende Eventreisen auf die Insel an.

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Geschichte

Die Römer erobern ab 43 v. Chr. das von Kelten bewohnte Britannien (nicht aber Schottland) und besetzen es rund 400 Jahre lang.

Nach dem Rückzug der Römer kommen Angeln, Sachsen und Jüten auf die Insel und drängen die Kelten in die Gebiete des heutigen Wales und nach Schottland zurück.

Um 790 erfolgen erste Angriffe der Wikinger, 1066 wird der Normanne Wilhelm I. Herrscher von England.

Infolge des englischen Bürgerkriegs kommt es 1649 zur Abschaffung der Monarchie und zur Gründung des republikanischen Commonwealth of England. Durch blutige Feldzüge vereint die Republik erstmals alle drei späteren Reichsteile England, Schottland und Wales zu einem zentral regierten Staat.

Zwar wird die Republik bald wieder von der Monarchie abgelöst, das starke Unterhaus, also die zweite Kammer des Parlaments, kann aber seine Macht behaupten, und England entwickelt sich zu einer parlamentarischen Monarchie.

Im 18. Jahrhundert steigt Großbritannien zur Seemacht auf und gründet das britische Weltreich mit zahlreichen Kolonien in Nordamerika, Afrika und Asien.

Ab Mitte des 18. Jahrhunderts beginnt in Großbritannien die Industrielle Revolution mit der Mechanisierung der Textilindustrie.

Obwohl das Vereinigte Königreich im Zweiten Weltkrieg auf Seiten der Sieger steht, läutet dieser das Ende des Weltmachtstatus des Landes ein. Das Vereinigte Königreich ist hoch verschuldet, und bis Mitte des 20. Jahrhunderts werden fast alle britischen Kolonien unabhängig.

In der Ära der konservativen Premierministerin Margaret Thatcher (1979–1990) erfolgt ein großer wirtschaftlicher Aufschwung, der allerdings durch enorme soziale Ungleichheiten erkauft wird.

Nachdem die Stimmen von EU-Kritikern in Großbritannien immer lauter werden, lässt Premierminister David Cameron 2016 ein Referendum zum Austritt aus der EU durchführen: 51,9 % der Wähler sprechen sich für den Austritt aus der Europäischen Union aus.

Nach langwierigen Verhandlungen wird der sogenannte Brexit zum 31. Januar 2020 vollzogen. Seither benötigen EU-Bürger bei der Einreise in das Vereinigte Königreich einen Reisepass.

Bei den Unterhauswahlen 2019 erringt die konservative Partei die absolute Mehrheit. Nach Boris Johnson und Kurzzeit-Premierministerin Elizabeth Truss übernimmt Ende Oktober 2022 Rishi Sunak das Amt des Premierministers.

Nach dem Tod seiner Mutter, Queen Elizabeth II., die seit 1952 britische Monarchin war, wird ihr ältester Sohn als Charles III. am 6. Mai 2023 zum König des Vereinigten Königsreichs Großbritannien und Nordirland gekrönt.

Highlights

London

Ob die Römer ahnten, dass ihr um 50 n. Chr. gegründetes Londinium mal zu einer der Weltstädte überhaupt werden würde? Die Highlights kennt heute jedes Kind: Big Ben, Buckingham Palace, Tower Bridge, Tower of London, Piccadilly Circus … und natürlich das aus den Harry-Potter-Büchern bekannte Gleis 9 ¾ am Bahnhof King’s Cross. Während Kunstliebhaber in der National Gallery oder in der Tate Modern glücklich werden, gibt es auch für Architekturfans in der 8-Millionen-Einwohner-Metropole einiges zu entdecken.

Seit Anfang der 2000er-Jahre sprießen rund um die City immer mehr Wolkenkratzer in die Höhe, einer spektakulärer als der andere. Während Lord Norman Fosters „Gewürzgurke“ den einen oder anderen Lacher erntete, schneidet Renzo Pianos The Shard (Englisch für „Scherbe“ oder „Splitter“) in 310 m Höhe scharf in den Himmel der Hauptstadt des Vereinigten Königreichs. Dass London ein Schmelztiegel der Kulturen ist, beweist nicht zuletzt Bürgermeister Sadiq Khan: Der Labour-Politiker ist als Sohn pakistanischer Eltern der erste Londoner Stadtchef islamischen Glaubens.

Cornwall

Türkisfarbenes Meer, kleine Sandbuchten, raue Klippen, bunte Fischerorte: Englands südwestlichster Zipfel strotzt nur so vor Postkartenmotiven. Und mild ist das Klima auch noch, sodass in den vielen Gärten mediterrane und subtropische Pflanzen wachsen können.

Kein Wunder also, dass die Grafschaft viele Touristen anzieht – darunter sicherlich auch zahlreiche Fans der Rosamunde-Pilcher-Romane und -Filme, die in Cornwall spielen. Beliebte Ziele sind unter anderem der Künstlerort St Ives mit seinem Ableger der Tate Gallery, die Surferstadt Newquay, die Landzunge Land’s End und die Burg Tintagel, in der König Artus der Legende nach das Licht der Welt erblickte.

Oxford

56 internationale Nobelpreisträger. 30 britische Premierminister. Der japanische Kaiser Naruhito. Tim Berners-Lee, der Erfinder des Internets. Superbrain Stephen Hawking. Die Liste derjenigen, die an der Universität von Oxford gelernt und gelehrt haben, liest sich wie ein Who’s who der Weltgeschichte. Dass die heiligen Hallen außerdem zwölf heilige Personen hervorgebracht haben sollen, wundert da auch nicht mehr.

Die Colleges, Fakultäten und Bibliotheken der über 900 Jahre alten Eliteuniversität sind über die ganze Stadt verteilt. Als Normalsterblicher lässt man sich also am besten einfach treiben, riskiert hier und da ein Auge hinter die altehrwürdigen Mauern und guckt den Ruderern auf der Themse zu, die für den Wettkampf gegen die Mannschaft aus Cambridge trainieren. Einen Besuch wert ist auch das Ashmolean Museum, in dem die Kunstschätze der Universität untergebracht sind – mit Michelangelo, da Vinci, Turner und Manet sind natürlich auch hier nur die Besten vertreten.

Lake District

Im Lake District im Nordwesten Englands gibt es eigentlich nur einen Lake. Alle anderen Gewässer im gleichnamigen Nationalpark tragen die Endungen „water“ oder „mere“ im Namen. Sei’s drum: Wie sich die Seen sanft zwischen die Berge mit ihren Grashängen schmiegen, hat seit dem 18. Jahrhundert zahlreiche Maler und Dichter inspiriert.

Und zwar so viele, dass es einen eigenen Begriff für die schreibenden Fans gibt: Lake Poets. Einige dieser Seepoeten blieben sogar gleich für immer vor Ort, sodass heutige Gäste nicht nur die großartige Natur des Lake District entdecken können, sondern auch die eine oder andere Kulturperle – so stehen zum Beispiel die Wohnhäuser des bedeutenden Romantikers William Wordsworth und der „Peter Hase“-Autorin Beatrix Potter Besuchern offen.

Snowdonia-Nationalpark/Eryri-Nationalpark

Die Landschaft: wild. Die Bedingungen: rau. Die Ausblicke: atemberaubend. Der Snowdonia-Nationalpark im Norden von Wales ist ein echtes Abenteurerterrain. Kein Wunder also, dass Sir Edmund Hillary hier für seine Erstbesteigung des Mount Everest im Mai 1953 trainierte. Aber auch weniger ambitionierte Wanderer kommen auf den vielen Trails durch die einsame Gegend auf ihre Kosten, vorbei an bizarren Bergmassiven, glasklaren Seen und in aller Seelenruhe grasenden Schafen und Ponys.

Wer etwas mehr Action braucht, kann sich an der angeblich schnellsten Zipline der Welt oder in einem der Abenteuerparks austoben. Übrigens ist der Snowdonia-Nationalpark inzwischen Geschichte: Seit November 2022 firmiert er unter dem walisischen Namen Parc Cenedlaethol Eryri. Und jetzt alle nachsprechen!

Edinburgh

Eine Stadt wie ein Museum: Wer durchs Zentrum von Edinburgh streift, fühlt sich wie im Mittelalter. Gebäude aus verwittertem Stein, eng bebaute Gassen, spitz in den Himmel ragende Kirchtürme, und über allem thront eine Burg. Die Geschichte, so scheint es, ist in der schottischen Hauptstadt überall. Wer mehr darüber wissen will, schaut im vorzüglichen National Museum of Scotland vorbei. Oder geht abends auf Ghost Tour, denn natürlich spukt es in Edinburgh – zumindest in den Sträßchen und auf den Friedhöfen rund um die Altstadt.

Weniger gruselig ist es tagsüber auf der Royal Mile, die das Edinburgh Castle mit dem Holyrood Palace verbindet und tatsächlich eine schottische Meile, ungefähr 1,8 km, lang ist. Einen guten Überblick von oben gibt es vom Calton Hill mit seinen zahlreichen Monumenten oder vom Hausberg Arthur’s Seat. Dass Edinburgh nicht nur Vergangenheit, sondern auch Gegenwart kann, zeigen die vielen hippen Cafés, das angesagte Hafenviertel Leith – und das Fringe, das größte Kulturfestival der Welt.

Schottische Highlands

Grüner wird es nicht: Im Sommer leuchten die schottischen Highlands in allen möglichen Grüntönen, während Wildblumen und Heidekraut bunte Farbtupfer setzen. Zwischen den Munros, wie die Berge hier heißen, geht es auf und ab, und dann sind da noch die Glens, die Täler, und die Lochs, die Seen. All das zusammen ergibt eine unwiderstehliche Landschaftskombination. Besonders hübsch anzusehen ist das zum Beispiel auf der Hebrideninsel Isle of Skye oder im Tal Glen Coe – glaubt man dem James-Bond-Streifen „Skyfall“, hat 007 hier seine Kindheit verbracht.

Historisch verbrieft hingegen sind die teils wüsten Umtriebe der Clans, denen man in den zahlreichen Burgen auf die Spur kommen kann. Der Schreck über die Fehden lässt sich in einer Destillerie mit einem Gläschen Whisky hinunterspülen. Doch Achtung: Die Spirituosen der Hebriden gelten als besonders stark.