31.03.2022

Fakten & Highlights

Wie viele Menschen leben eigentlich in Andalusien? Was hat es mit Al-Andalus und den Mauren auf sich? Und wer hat den Flamenco erfunden? Die wichtigsten Infos auf einen Blick.

Fakten & Highlights

Andalusien ist eine von 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens und mit einer Fläche von 87.268 qkm etwas größer als Österreich.

In Andalusien leben rund 8,5 Millionen Einwohner. Die größten Städte sind Sevilla (rund 690.000 Einwohner), Málaga (574.000), Córdoba (375.000) und Granada (232.000).

Ganz im Süden Andalusiens liegt das britische Überseegebiet Gibraltar.

Wichtigster Fluss Andalusiens ist der Guadalquivir, dessen Mündungsgebiet am Coto de Donana ein Paradies für Reiher, Löffler und Störche ist.

Die Phönizier gründen um 1100 v. Chr. den Handelsstützpunkt Gadir, das heutige Cádiz, und weitere Niederlassungen am Atlantik. Ab 700 v. Chr. übernimmt Karthago diese Stützpunkte, bis es Iberien im Zweiten Punischen Krieg (218–201 v. Chr.) an Rom verliert.

Im 5. Jahrhundert n. Chr. dringen Westgoten auf die Iberische Halbinsel vor.

711 beginnt die Herrschaft der Mauren in Andalusien. In wenigen Jahren entsteht das neue Reich Al-Andalus, das im 9. und 10. Jahrhundert eine beispiellose wirtschaftliche und kulturelle Blüte erlebt.

Bereits Anfang des 11. Jahrhunderts beginnt die Réconquista, die Rückeroberung des Gebiets durch die Christen. 1236 fallen Córdoba und 1248 Sevilla in die Hände des christlichen Königs Fernando III.

Granada kann sich noch bis 1492 behaupten. Erst dann übergibt der letzte maurische Herrscher auf der Iberischen Halbinsel sein Reich an die sog. Katholischen Könige – Fernando II. von Aragón und Isabel I. von Kastilien.

Im 16. und 17. Jahrhundert herrschen die Habsburger über Spanien, 1713 fällt der spanischen Thron an die Bourbonen, im selben Jahr wird Gibraltar britisch.

1873 wird in Spanien die Erste Republik ausgerufen, doch schon bald darauf gewinnt wieder die Monarchie die Oberhand.

Nach dem Spanischen Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 beginnt die Militärdiktatur unter General Franco, die erst mit dessen Tod 1975 endet.

Unter dem neuen Staatsoberhaupt König Juan Carlos I. kehrt Spanien bis 1982 zur Demokratie zurück.

1986 tritt Spanien der EU bei. Andalusien profitiert stark von der Strukturhilfe der Gemeinschaft.

Spanien ist der größte Olivenölproduzent weltweit, mehr als die Hälfte des spanischen Olivenöls kommt aus Andalusien.

Hohe Sonneneinstrahlung: In Andalusien stehen u. a. Europas erstes kommerzielles Solarturmkraftwerk sowie die Parabolrinnen-Solarkraftwerke Andasol 1, 2 und 3.

Die UNESCO erklärt 2010 den Flamenco zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit. Diese für Spaniens Süden so typische Musik geht zurück auf die Gitanos, die seit Jahrhunderten in Andalusien lebenden Roma.

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Highlights


Sevilla
Andalusiens größte Stadt bietet einen spannenden Mix aus Zeugen vergangener Größe und modernen Highlights. Einerseits ist da die Giralda, das alte Wahrzeichen der Stadt. Das ehemalige Minarett wurde in den Glockenturm einer Kathedrale umgewandelt. Andererseits erhebt sich im Zentrum der hypermoderne Metropol Parasol, eine kühne Holzkonstruktion, von der aus man einen herrlichen Blick über die Stadt genießt. Rund um die Giralda erstreckt sich ein Puzzle aus engen Gassen, üppigen Gärten und Dachterrassen, in dem man dem Flair der Maurenzeit nachspüren kann. Ein ganz neuer Stadtteil entstand anlässlich der Weltausstellung EXPO ‘92 auf der Halbinsel La Cartuja. Hier überspannt die weiße Harfenbrücke des Stararchitekten Santiago Calatrava den Guadalquivir und ein 180 Meter hoher Wolkenkratzer reckt sich in den Himmel. Das Kulturzentrum Caixaforum hingegen liegt weitgehend unter der Erde.

Der Metropol Parasol in Sevilla.

Granada

UNESCO-Welterbe und kulturelles Highlight in Andalusien schlechthin: die Alhambra, die letzte maurische Residenz in Spanien. Sie erinnert mit ihrer Pracht an 1001 Nacht. Ein Höhepunkt islamischer Baukunst ist der Nasridenpalast mit schlanken Säulen und hauchfeinen Ornamenten und dem Myrten- und Löwenbrunnen. Und die üppigen Gärten und rauschenden Wasserspiele des Lustschlösschens Generalife wirken wie ein Abbild des Paradieses. Lebendig geht es im ausgedehnten Gassengewirr des maurischen Stadtviertels Albaicin zu. Dafür sorgen die rund 60.000 Studenten der Stadt – und viele Touristen.

Córdoba

Während der Maurenherrschaft war die Stadt im 10. Jahrhundert das unbestrittene geistige und kulturelle Zentrum Europas. Damals lebten mindestens eine halbe Million Menschen in Córdoba, es gab 900 Bäder, mehrere Hundert Moscheen und 70 Bibliotheken. Von dieser glanzvollen Epoche zeugt vor allem noch die Mezquita. Mitten in die riesige Hauptmoschee der Kalifen bauten die Christen im 16. Jahrhundert eine Kathedrale, doch die Ausmaße der Moschee sind im Wald ihrer 800 Säulen immer noch gut erkennbar – schließlich war der Betsaal für 40.000 Gläubige geplant. Einen Besuch wert sind auch die Gässchen im alten Judenviertel rund um die Mezquita mit ihren über und über mit Blumen geschmückten Hinterhöfen – den Patios, die seit 2012 zum immateriellen Welterbe der UNESCO zählen.

Ronda

Spektakulärer geht es kaum: Ronda liegt auf zwei gigantischen Felsen, durchschnitten von einer 165 Meter tiefen Schlucht, die von der Puente Nuevo aus dem 18. Jahrhundert überspannt wird. Die Stadt ist eine der ältesten des Landes, die Stierkampfarena von 1785 gilt als die erste Spaniens. Hier holte sich schon Ernest Hemingway Adrenalinkicks. Die grandiose Lage, die Altstadt mit ihrer typisch arabischen Struktur, die arabischen Bäder, zahlreiche Paläste und Kirchen und nicht zuletzt die Arena und das Stierkampfmuseum machen den Besuch der Stadt zu einem Muss.

Costa de la Luz

Klar, die Costa del Sol ist es, die Sonnenhungrige nach Andalusien zieht. Charaktervoller aber ist die Costa de la Luz, die „Küste des Lichts“. Hierher, zur von Wind, Wellen und Weite geprägten Atlantikküste zwischen Tarifa und Huelva, zieht es Surfer und Strandwanderer, aber auch Muschelsucher und Badefreunde. Und mit dem von drei Seiten vom Meer umschlossenen Cádiz mit seinen sandfarbenen Häusern und Kirchenkuppeln wartet eine der schönsten Städte Andalusiens auf Besucher. Das Hinterland ist geprägt von weißen Dörfern wie Vejer de la Frontera, von der Stier- und Pferdezucht – und vom Sherry in Jerez de la Frontera.

Sierra Nevada und Alpujarras

Die Berge der Sierra Nevada sind – nach den Alpen – das zweithöchste Gebirge Europas und beherbergen das südlichste Skigebiet des Kontinents. Große Teile der Region stehen als Biosphärenreservat unter Naturschutz. Die Gebirgsregion der Alpujarras, vom Südhang der Sierra Nevada bis hinüber in die Provinz Almería, war früher das letzte Rückzugsgebiet der Mauren. Zahlreiche kleine Bergdörfer geben noch einen Eindruck vom traditionellen andalusischen Leben vergangener Tage. Heute sind die üppigen grünen Täler, in denen Orangen, Zitronen und Feigen wachsen, ein beliebtes Wandergebiet. Vor allem die Poqueira-Schlucht mit den drei pittoresken Dörfern Pampaneira, Bubión und Capileira zieht Touristen an.

Blick von der Alhambra auf die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada.