Es ist ein großes Wort, das uns allen immer häufiger über den Weg läuft, sei es in den Medien, bei der Arbeit oder beim Einkaufen. Doch was steckt eigentlich dahinter? Viele Menschen denken, mit Nachhaltigkeit sei vor allem Umweltschutz gemeint. Doch das ist nur ein Teil des Prinzips.
Nachhaltigkeit gliedert sich in drei gleichwertige Bereiche, die sich gegenseitig bedingen: Soziales, Ökologie und Ökonomie. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ein einfaches Beispiel: Wenn Menschen arm sind, hat die Beschaffung von Nahrung sehr wahrscheinlich eine höhere Priorität als Umweltschutz. Gleichzeitig jedoch hungern Menschen, wenn sie in einer beschädigten Naturlandschaft nicht mehr so viele Lebensmittel wie benötigt erzeugen können – und womöglich aufgrund von sozialen Faktoren keinen Zugang zu Alternativen haben.
Die Realität ist natürlich viel komplexer als unser Beispiel – wie die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung zeigen, die die Vereinten Nationen 2015 festgelegt haben. Die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs) enthalten insgesamt 169 detaillierte Zielvorgaben und sollen bis 2030 weltweit umgesetzt werden.
Studiosus und Marco Polo setzen sich schon lange für eine umfassende Nachhaltigkeit im Tourismus und auf Unternehmensebene ein – sozial, ökologisch und ökonomisch. Die Erfüllung der SDGs steht somit ganz selbstverständlich auf der Agenda der beiden Reiseveranstalter.
Doch wie kann Tourismus konkret zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen?
Tatsächlich gibt es hier zahlreiche Einflussbereiche und Möglichkeiten, die wir Ihnen in dieser Fernschulung vorstellen, und die zum Beispiel folgende SDGs abdecken:
- Keine Armut/Kein Hunger: Reisen schafft Arbeit. Nach Schätzungen der UNWTO hängt jeder zehnte Arbeitsplatz weltweit am Tourismus. Wenn die Branche wie jetzt in eine Krise gerät, hat das mitunter drastische Auswirkungen auf die Menschen, die im Gastgewerbe tätig sind – vor allem in Ländern, die wirtschaftlich besonders vom Tourismus abhängig sind.
- Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum: Die Arbeitsbedingungen im Tourismus sind oft verbesserungswürdig: zu lange Schichten, schlechte Bezahlung, mangelnde Arbeitssicherheit. Ein Grund dafür ist das Preisdumping in der Branche – und es sind meistens die Menschen vor Ort, die den Preis für billige Reisen zahlen. Studiosus und Marco Polo gehen hier seit Langem bewusst einen anderen Weg und haben sich einem fairen Umgang mit Leistungspartnern weltweit verpflichtet.
- Industrie, Innovation und Infrastruktur: Für den Tourismus werden Flughäfen, Straßen oder Kanalisationen gebaut – wovon auch die Einheimischen profitieren können. Und mehr noch: Durch Projekte wie die der Studiosus Foundation e. V. hat die lokale Bevölkerung Zugang zu Innovationen wie Biogasanlagen, die sie mit bezahlbarer und sauberer Energie versorgen.
- Maßnahmen zum Klimaschutz: Durch das Reisen, vor allem mit dem Flugzeug, werden viele klimaschädliche Treibhausgase freigesetzt. Doch auch dafür gibt es Lösungsansätze, die die Emissionen zumindest verringern. So kann die Bahn einige Flugstrecken ersetzen. Wenn das nicht möglich ist, kommt die CO2e-Kompensation zum Einsatz – bei Studiosus und Marco Polo inzwischen umfassend für alle Reisen.
- Leben unter Wasser/Leben an Land: In vielen Ländern ermöglichen die Einnahmen aus dem Tourismus Naturschutz überhaupt erst. Dadurch kann Reisen direkt zum Artenschutz beitragen, wie auch der WWF bestätigt. Reiseveranstalter können durch eine umweltverträgliche Gestaltung ihrer Programme ebenfalls einen wichtigen Beitrag leisten.
Möchten Sie mehr über die SDGs wissen? Weitere Informationen finden Sie auf https://sdgs.un.org/goals. Den vollständigen Beschluss der Vereinten Nationen können Sie hier einsehen: https://www.un.org/depts/german/gv-69/band3/ar69315.pdf